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In der fachpraktischen Ausbildungen werden Firmen besucht.


Exkursion der FOS 11 Technik zur „Silbermanufaktur Gebrüder Reiner“ in Krumbach

Noch liegt leichter Nebel über Krumbach und im feuchtnassen Nieselwetter  machen sich die Schüler der F11 Technik auf zur „Silbermanufaktur Gebrüder Reiner“, die mitten in Krumbach unterhalb des Marktplatzes beheimatet ist - seit 1874:

Silber aus „Augsburg und Umgebung“, dessen Ursprung auf die Handelsgeschicke der Fugger auch für Silber aus dem heutigen Österreich (Schwaz) und der heutigen Slowakei (Banska Stiavnica) zurück zu führen ist, fand viele Jahrzehnte vor allem in den Herrscherhäusern Europas und Russlands großen Anklang, bevor ein silbernes Besteck im Laufe der Jahrzehnte dann erst ein Pflichtbestandteil der Aussteuer der breiten Bevölkerung wurde, während es in den Zeiten das FastFood nur noch selten eine edle Tafel ziert.

Mit diesem Vorwissen der geschichtlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge betreten die Gäste die Manufaktur, wo uns der Fertigungsleiter die einzelnen Schritte vom Blech bis zum fertigen Besteckteil erläutert. „Schlagscheren“, „stanzen“, „quetschen“, „pressen“, „schmirgeln“, „schleifen“, „löten“, „weichglühen“, „durchstoßen“, „Zinken sägen“, „stempeln“… und das eindrucksvolle „Prägen“ einer Fischgabel mit der 450 Tonnen-Presse, bei deren Einsatz jedes Mal der Fußboden in der ganzen Firma vibriert, geben den Schülern einen beeindruckenden Einblick in die manuelle Fertigung der einzelnen Besteckteile.

Ganz im Gegensatz dazu, d.h. ruhig und in voller Konzentration auf die Fertigstellung eines kleinen, aber feinen „Kunstwerkes“ konzentriert, lernen die Schüler nun die Erstellung einer Flachgravur von Hand im Detail kennen und schätzen.

Nach dem anschließenden Besuch der Galvanik-Abteilung, mit einer kleinen „Auffrischung der Kenntnisse in Elektrochemie“, ist nun auch klar, wie die letzte hochglänzende Silberschicht, welche den Besteckteilen nach dem Arbeitsgang des Polierens den edlen Glanz verleiht, auf den Besteckteilen aufgetragen wird.

Im Ausstellungsraum sodann lernen die Schüler die einzelnen Besteckgrößen, vom Tafelsilber bis hin zum Cocktailbesteck, und die einzelnen Besteckteile, vom Suppenlöffel über den Spargelheber bis hin zum Hummerspieß, kennen. Dabei  werden im Gespräch auch wirtschaftliche, technische und rein ästhetische Fragen zum Thema „Silber“ und „Manufaktur“ geklärt.

Ja, es hat aufgeklart, als die Schüler wieder in Richtung Schule aufbrechen, und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite, doch ein wenig ist es auch der Glanz des Silbers, der den Mittag umspielt.

OStR Axel Bosch